Tiefziehen nennt man ein in der Industrie angwandtes Verfahren zur Umformung von Platten aus verschiedenen Materialien. Hierbei werden die Platten maschinell in einen Hohlkörper (z.B. Topf oder Becher) umgeformt. Mit diesem Verfahren werden große Blechteile, Karosserieteile, aber auch Joghurtbecher in ihre endgültige Form gebracht. Von den verschiedenen Varianten des Tiefziehens ist das Tiefziehen mit Werkzeugen diejenige mit der größten Verbreitung. Die verwendeten Werkzeuge sind mechanische Pressen, in die die Platten eingespannt werden. Klassische Varianten sind Hydraulik- oder Kurbelpressen. Den Teil, der die Platte in die Matrize drückt, nennt man Stempel. Dieser Stempel drückt die Platte, die umgeformt werden soll, mit großer Kraft in die Matrize, einen Hohlraum in der Form der Außenwände des herzustellenden Gegenstandes, wodurch die Platte verformt wird. Dieser Vorgang kann in einer Bewegung oder mehreren Schritten vollzogen werden, je nachdem, wie das Material beschaffen ist. Weniger stabile Materialien würden bei radikaler Umformung in einer einzigen Bewegung reißen. Wird der Vorgang unterbrochen und in mehreren Schritten durchgeführt, hat das Material Zeit in die jeweilige Form nachzufließen, so dass es beim nächsten Schritt wieder eine höhere Spannung aushält. Tiefgezogene Materialien weisen Festigkeitsveränderungen auf, jedoch sind gewisse Umformungen, etwa Faltenbildung, unerwünscht und werden durch die Form einzelner Teile der Presse vermieden. Neben der klassischen Topf- oder Becherform können durch Tiefziehen auch komplexere Formen etwa für den Modellbau hergestellt werden. Es ist klar ersichtlich, dass Tiefzeihen mit Werkzeugen eines der wichtigsten Verfahren der modernen industrie darstellt, weil sehr viele Alltags- und Gebrauchsgegentände damit hergestellt werden. Tiefziehen mit Werkzeugen ist relativ kostengünstig und findet deshalb schon bei der Herstellung kleiner Serien Verwendung. Es gibt Möglichkeiten für den Modellbau, das industrielle Tiefziehen in kleinem Maßstab zu Hause nachzuahmen