Tiefziehfolien

Tiefziehfolien werden auch Weich- oder Dünnfolien genannt. Es sind mehrschichtige Verpackungsfolien, aus welchen flexible Verpackungen gemacht werden können. Die Folien sind in einzelne Schichten aufgebaut. Diese Anzahl der Schichten kann eventuell etwas über die Tiefzieheigenschaften der Folien aussagen, aber das ist nicht gezwungenermaßen der Fall.

Der Begriff „Tiefziehen“:

Tiefziehen nennt man das Zugdruckumformen eines Blechzuschnitts nach DIN 8584 in einem Hohlkörper, der einseitig geöffnet ist ohne dass eine Veränderung der Blechdicke gewollt ist. Das Tiefziehen ist eines der bedeutendsten Blechumformverfahren und wird hauptsächlich in der Massenfertigung, aber auch in Kleinserienfertigungen eingesetzt, wie zum Beispiel in der Automobilindustrie. Beim Tiefziehen gibt es drei Bereiche:

– Tiefziehen mit Formwerkzeugen
– Tiefziehen mit Wirkmedien
– Tiefziehen mit Wirkenergie

Das klassische Verfahren, welches stark bevorzugt wird, ist das Tiefziehen mit starren Werkzeugen aus dem Werkzeugbau. Es werden hierbei Pressen verwendet.
Dieses Verfahren wird bei den anderen beiden auch als Grundlage genutzt, nur einzelne Bestandteile werden ausgetauscht. Beim Tiefziehen mit Wirkmedien beispielsweise wird die Matrize durch ein Wasserkissen ersetzt.

Welche Effekte gibt es beim Tiefziehen?

Beim Tiefziehen kann man verschiedene Effekte erzielen. Im Wesentlich werden Moleküle gegeneinander verschoben, was zu Änderungen der Festigkeit führt. Richtungsabhängige Eigenschaften der genutzten Werkstoffe beeinflussen das Bauteilverhalten. Das kann man nachweisen, indem ein Wandstück aus beispielsweise einem Joghurt-Becher herausreißt und die verschiedenen Kräfte misst, die hierfür nötig sind.

Das beste Beispiel für klassische Tiefziehteile kommen aus der Welt des Fahrzeugbaus:
Es handelt sich um Kraftfahrzeug-Karosserieteile, wobei hier fast immer eine Kombination aus dem Tiefziehen und dem Streckziehen angewandt wird. In diesem speziellen Fall wird diese Methode aus Karosserieziehen genannt.

Die Tiefziehfähigkeit von Blechen wird anhand des sogenannten Tiefungsversuches bestimmt. Dieser wird in der Metallverarbeitung angewandt. Die Bleche müssen bei ihrer Bearbeitung hohen plastischen Verformungen standhalten, ohne dass Anrisse auftreten. Diese Verformbarkeit wird beim Tiefungsversuch überprüft. Ein Kugelstempel wird gegen das zu prüfende Blech gedrückt und die Kraft solange erhöht, bis sich im Blech ein Riss bildet.